real life

Was machen sechs Chatter in der Nacht? Sie belügen sich, täuschen andere Identitäten vor, warten auf alte Chatpartner und vor allem chatten sie...

Im Stück real.life sehen wir die Begegnungen und Erfahrungen von sechs Chattern, die sie in einer Nacht sammeln. Zu Beginn sehen wir Lena (Anna Menken), die noch ein Neuling im Chatten ist. Schnell findet sie heraus, dass nicht alles, was man im Chat so hört, gleich wahr sein muss!

Ihre erste Begegnung hat sie mit Seaside23 (Lukas Cornelius), der sich als cooler, lässiger, partysüchtiger Sportstudent darstellt. Er gibt ihr eine kleine Einführung ins Chatten und man begreift schnell, dass es eine gewisse Verbindung zwischen diesen beiden Personen gibt.

Lena lernt schnell, worauf es beim Chatten ankommt und dass man nicht gleich alles glauben darf, was einem so erzählt wird. Außerdem bringt Seaside23 ihr bei, dass sich die wenigsten Chatter mit ihrem eigenen Namen kennzeichnen. Sie benutzen so genannte „Nicknames“ wie z.B. „Seaside23“ oder „Ungenau“, welche Lena auch noch kennen lernt.

Lena macht viele Bekanntschaften im Chat. Sie trifft auf "Succes"(Marvin Alpert), einen Architekturstudenten, der sein Leben als perfekt präsentiert und behauptet, dass er nur aus Langeweile chattet... Später bietet er sich noch als "GeorgeClooney, Mr. LoverLover, Gentleman..." dar und versucht verzweifelt Mädchen aufzureißen...

Dann ist da noch "Damian222"(Lübbo Wolberg), der die ganze Nacht verzweifelt auf eine alte Chatbekanntschaft namens "Julia" wartet, die er durch eine sexuelle Anspielung verloren hat.

Außerdem trifft Lena auf "MissPrincess19" (Charlotta Rasche), die behauptet das beliebteste Mädchen überhaupt zu sein. Doch im Laufe des Stücks merkt man, dass sie eigentlich aus Einsamkeit und Verzweiflung im Chat ist.

Und dann ist da ja auch noch "Ungenau"(Lena Ufken), die nicht viel von sich preisgibt und lieber den anderen zuhört, als selbst zu chatten... Sie und Lena sind die einzigen Personen, die im Chat nicht versuchen ein neues Leben zu beginnen...

Gegen Ende des Stücks merkt man, dass all diese Chatter nicht ganz dieses tolle Leben führen, welches sie den anderen vorspielen. Alle diese Personen sind in Wahrheit Außenseiter, die versuchen, sich im Chat eine "heile Welt" zusammen zu basteln.

Ich fand es sehr interessant, wie sich die sechs Personen, die erst garnicht auf einer Wellenlänge spielen, im Laufe des Stücks immer mehr anfreunden und am Ende sogar beschließen sich zu treffen.

Auch war es für mich neu, dass es im Stück "real.life" keine Kulisse gab. Die Schauspieler standen auf einer leeren Bühne und unterhielten sich sozusagen miteinander. Ich denke, dass diese Art der Schauspielerei eine sehr hohe Kreativität von den Schauspielern erfordert, welche meiner Meinung nach genug vorhanden war.

Zum Schluss ist noch zu sagen, dass sich ein Besuch im Stück "real.life" sehr gelohnt hat und dass es mit einem Eintrittspreis von nur 50 Cent sehr günstig war!

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